Zum „Tag der Milch“…

85 kg pro Jahr – so viel Milch rinnt jährlich durch die Kehlen der Deutschen und macht uns laut einem Artikel des Bayrischen Rundfunks zu den Spitzenreitern des Milchkonsums. Das freut die Milchindustrie: Sie stellt in ihrem Jahresbericht für 2011 zufrieden fest, dass der Markt „kräftig gewachsen“ und eine „Rekordmilchmenge“ erzeugt worden sei. Diese Bilanz ist unter anderem deswegen möglich, weil es gelungen ist, den von einer Kuh produzierten Ertrag in den letzten 20 Jahren um „rund 55 %“ zu steigern!

Unser Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz dürfte zufrieden sein: Bewirbt es doch den Milchkonsum der Bundesbürger in einer eigens herausgegebenen Broschüre mit dem Titel „Milch – das vielseitigste Nahrungsmittel der Welt“, in der Milch als „Powermix“ deklariert wird, der durch Eiweiß, Vitamine und Mineralstoffe „in jedem Alter ein{en} Beitrag zu gesunder Ernährung“ leiste und zudem „vielfältigen Genuss“ biete.

Wenn man schon nicht darüber nachdenkt, wie diese „Produktivitätssteigerung“ von 55% pro Kuh möglich gemacht wurde, sollte man doch spätestens dann stutzig werden, wenn der gesundheitliche Nutzen durch medizinische Erkenntnisse in Frage gestellt wird: Nach Studien, die einen Zusammenhang zwischen tiereiweißreicher Ernährung und den chronischen Krankheiten der westlichen Welt ziemlich plausibel herstellen (siehe die sogenannte China-Study der Ernährungswissenschaftler Campbell und Campbell von 2011)und zudem zeigen, dass Milch nicht wie lange angenommen vor Osteoporose schützt, ist es mir vollkommen schleierhaft, wie man den Konsum dieses Lebensmittels noch an einem extra dazu auserkorenen Tag feiern kann.

Noch gewichtiger ist jedoch die ethische Frage der Ausbeutung der Tiere – insbesondere in Anbetracht der Haltungsbedingungen der Milchkühe! In einem Video der österreichischen Organisation „United creatures- leben und leben lassen“ gibt es einen ausführlichen Einblick, wie dieses allseits beliebte Lebensmittel hergestellt wird.
Schaut es euch an, „das Klagen der Kühe“!

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